Dieses Zentrum hat zur Aufgabe, alle Arten von Bildmaterial zur japanischen Geschichte zu sammeln, zu sichten und in digitalisierter Form der Forschung bereitzustellen.
Das Zentrum möchte einerseits eine organische Zusammenarbeit mit den fünf großen Abteilungen Altertum, Mittelalter, frühe Neuzeit, Alte Dokumente und Chroniken und Besondere eingehen, andererseits aber besonders die Analyse und Erforschung von Bildmaterial, zu dem es nur dürftige oder überhaupt keine schriftlichen Quellen gibt, vorantreiben und hat als Ziel, eine Methodologie zu entwickeln, um aus den Bildern als solchen möglichst zahlreiche geschichtliche Informationen zu schöpfen. Aufbauend auf der langjährigen Sammeltätigkeit des Historiographischen Instituts, die eine riesige Menge von Bildmaterial und Informationen über Bilder aufgehäuft hat, werden Analysen und Forschungen zu den drei folgenden Gebieten betrieben:
Erstens das Gebiet des Bildmaterials, das im weiteren Sinne zur Malerei gehört: Portraits, Bilderrollen (emaki), bemalte Stellwande, bemalte Papierschiebetüren und Wandgemälde, Skizzen und alte Karten. Dieses Bildmaterial aus der Malerei soll, auf den kunstgeschichtlichen Überprüfungen des Stils, der Farben, des Materials, des Malers, des Zwecks und des Zeitpunkts der Anfertigung aufbauend, vom Standpunkt der Japanischen Geschichte her das in den Bildern Ausgedrückte aus verschiedenen Perspektiven her analysieren und erforschen. Zudem besteht die Aufgabe, eine Quellenkunde des Bildmaterials aus der Malerei zu etablieren, die es erlaubt, daraus vielfältige geschichtliche Informationen zu der betroffenen historischen Gesellschaft zu entnehmen.
Zweitens das Gebiet des Bildmaterials aus der späten
Tokugawa-Zeit und aus der Zeit der Meiji-Reform, wie Farbholzschnitte,
Flugblätter (kawara-ban) und alte Fotografien. Abgesehen von den
wenigen berühmten ukiyo-e-Meistern, die man aus der Kunstgeschichte
kennt, ist das ein noch völlig unerschlossenes Gebiet. Das Sammeln und
Ordnen dieser Materialien steht natürlich voran, doch wird versucht,
aus jeder einzelnen Bildquelle möglichst zahlreiche geschichtliche
Informationen zu schöpfen und zugleich den Schnitzmeister, den Verfasser
der Bildinschriften, den Drucker und die Abnehmer auszumachen. Bei den
alten Fotografien ist die Entwicklung einer Methodologie für die
Bestimmung des Zeitpunkts der Aufnahme sowie der fotografierten
Objekte eine dringende Aufgabe.
Drittens das Gebiet der Bilddateien von alten Urkunden und Dokumenten. In den letzten Jahren ist die Forschung dahin gekommen, unter Nutzung von exaktem Bildmaterial (Fotografien) der Originalquelle für jedes einzelne Dokument Schrift, Papierqualitat, Faltung und Beschädigung ausführlich zu analysieren. Dieser Tendenz folgend sollen Dokumente und Chroniken, die hier als Bildmaterial aufgefasst werden, zu Bilddateien digitalisiert werden, was eine riesige Datenmenge ergibt, und als Aufgabe stellt sich das Zentrum, eine Methodologie sowie Techniken zu entwickeln, die es erlauben, aus der Ähnlichkeit von Schrift und Signaturen (kaô) durch eine typologische Klassifizierung die Klärung des Zwecks ihrer Anfertigung möglich zu machen.